Julius Seyler

Ein Münchner Maler bei den Blackfeet

  • 2015
  • Museumsfilm
  • 14.30 min

Der Porträtfilm erzählt die zauberhaft-tragische Geschichte des Münchner Spätimpressionisten Julius Seyler, den es zufällig in die amerikanische Prärie zu den berühmt-berüchtigen Blackfeet-Indianern am Anfang des 20. Jhs. verschlagen hat. Diesem Umstand verdankt die Kunstgeschichte eines der ungewöhnlichsten Œuvre im 20. Jh.

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Details

  • Genre:
    Museumsfilm
  • Format:
    Short
  • Laufzeit:
    14.30 min
  • Auftraggeber:
    Museum Fünf Kontinente
  • Sprache:
    Deutsch
  • Audio:
    Stereo
  • Aspectratio:
    16:9

Zusammenfassung

Das herausragende Merkmal des in Vergessenheit-geratenen Malers Julius Seyler ist seine ungewöhnliche Vita: ein Mann mit vielen Talenten, ein gebildeter Humanist und rastloser Reisender, den es zufällig vor und während des Ersten Weltkriegs in die U.S.A., mitten in die endlose Prärie, dem Territorium der Blackfeet-Indianer, verschlagen hat. Die Ereignisse im Glacier National Park und die Freundschaft mit den Blackfeet nehmen eine entscheidende Rolle in Seylers künstlerischem Gesamtwerk ein. Mit welcher Offenheit und Selbstverständlichkeit er auf die Blackfeet zuging und wie schnell er ihre Freundschaft gewann, war für die damalige Zeit, die noch stark von Vorurteilen gegenüber Indianern geprägt war, ein Novum.
Der 15-minütige Porträtfilm, der die Sonderausstellung im Museum Fünf Kontinente (vormals Staatliches Museum für Völkerkunde) in München begleitet, empfindet das Leben und Wirken des Künstlers bei den Blackfeet nach.

Machart

Die Filmgegenwart, die durch die Montage von Seylers Indianer-Malereien, alten Fotografien, Briefen und durch die Musik realisiert wird, spielt im Glacier National Park bei den Blackfeet, dem nördlichsten Indianer-Stamm der Prärie.
Vier versierte Interviewpartner bringen dem Zuschauer den Menschen und Künstler Julius Seyler auf unterschiedliche Weise näher. Der Ausstellungs-Kurator Dr. Stefan Eisenhofer berichtet von der Situation der Blackfeet zu Beginn des 20. Jhs, während Dr. Sigrid Reisch, die bedeutendste Seyler-Sammlerin, und Andreas Mach, ebenfalls Sammler, seine unterschiedlichen Lebensstationen in München und im Ausland rezitieren. Die Kunsthistorikerin Christa Sigg ordnet Seylers Werk kunsthistorisch ein und gibt aufschlussreiche Einblicke in Seylers Malstil.
In Anlehnung an den spätimpressionistischen, pointillistischen Malstil Seylers wurden sogenannte Shift&Tilt Optiken verwendet, die den bewegten Bildern akzentuierte Schärfen und Unschärfen verleihen.
Der Film findet mit der stimmungsvollen Montage von Seyler-Bildern und Musik immer wieder zurück zu Seylers prägendster Lebensstation: seiner von Respekt und Offenheit geprägten Zusammenkunft mit den Blackfeet.

Hintergrund

Julius Gottfried Seyler – Jahrgang 1873 – war ein künstlerisches und sportliches Multitalent: Er spielte ausgezeichnet Klavier, Harmonika und Gitarre, war ein hochdekorierter Eisschnellläufer und ein zu Lebzeiten bekannter spätimpressionistischer Maler, der zusammen mit Max Liebermann und Max Slevogt ausstellte.
Als Seyler 1955 starb, geriet sein künstlerisches Werk in Vergessenheit. Zu seinem 60. Todestag widmet ihm das Museum Fünf Kontinente in München, seiner Geburtsstadt, die Sonderausstellung "Farben.Kunst.Indianer. Der Münchner Impressionist Julius Seyler bei den Blackfeet", die seine in Vergessenheit geratenen Indianer-Malereien aus den Jahren 1913 und 1914, die er vor Ort in Montana/ U.S.A malte, zum ersten Mal zeigt.
Inspiriert von der nomadischen Plains-Kultur der Südlichen Piegans, einer Gruppe der Blackfeet im Glacier National Park, entstanden unzählige spätimpressionistische Malereien von Szenen aus dem Leben der Piegans, die er zum Teil auch fotografisch festhielt. Neben den Malereien und dem Film werfen wertvolle Blackfeet-Exponate aus den Depots des Museums einen zweiten Blick auf diese Plains-Kultur.

Präsentation

In der Sonderausstellung "Farben. Kunst. Indianer. Der Münchner Impressionist Julius Seyler bei den Blackfeet" im Museum Fünf Kontinente in München.

Galerie

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